Blogartikel Holger Krebs Coach über den inneren Schweinehund

Der innere Schweinehund

Darf ich mal streicheln?

Darf ich vorstellen: mein innerer Schweinehund. Ich habs eigentlich nicht so mit Haustieren, aber meinen inneren Schweinehund, den pfleg ich gut. Der ist der beste Wachhund, den ich mir vorstellen kann – beschützt mich schließlich davor, Dinge zu tun, die ich eigentlich nicht tun will. Und genügsam ist der. Braucht kein Essen und oft krieg ich nicht mal mit, dass er da ist.
Und ja, ok, er ist manchmal auch ein Klotz am Bein. So mit stringent an Zielen arbeiten ist halt nicht so möglich mit ihm. Aber ist ja nicht so schlimm.
Na gut, seltsam ist auch, dass er mich zwar gut beschützt vor vielen Dingen, er kriegt aber nicht hin, dass ich kein schlechtes Gewissen habe.
Und jaaaaa ooookkkkkk, doof ist auch, dass ich ihn nicht mal eben in der Hundepension abgeben kann, wenn ich in den Urlaub fahre. Er ist halt immer dabei.. Aber hat ja alles so seine Vor- und seine Nachteile, oder?

Na, kennst Du den auch? Ja? Hast Du auch so einen inneren Schweinehund? Oder gleich mehrere?
Und kennst Du ihn wirklich? Weißt Du, woher er kommt, womit Du ihn nährst und was ihm nicht so passt? Weißt Du, wie Du ihn auf Hochtouren bringst und viel wichtiger: weißt Du, wie Du Deinen inneren Schweinehund bändigst?

 

Wer oder was ist dieser innere Schweinehund?

Wir fangen mal weiter vorne an. Was ist denn überhaupt ein innerer Schweinehund wirklich?

Gleich mal ganz wichtig: Der innere Schweinehund ist nur in Deinem Kopf. Und trotzdem ist er sehr real. Er entsteht nur bei Handlungen, gegen die Du eine Abneigung hast und die Du jedoch ausführen müsstest, um ein von Dir gewünschtes Ergebnis zu erreichen (der Einfachheit halber nenne ich diese Handlungen ab jetzt mal Bedingungen). Er beschreibt nun die Hürde, die Du überwinden müsstest, um diese Bedingungen zu erfüllen.
Und er kommt Hand in Hand mit dem schlechten Gewissen, weil Du genau die Bedingung noch nicht erfüllt hast.
Zu technisch? Dann mal konkret: Sport treiben, aufräumen, lernen, Akquise machen, ein unangenehmes Gespräch führen, Steuererklärung… Nur ein paar Beispiele von Handlungen, bei denen viele Menschen innere Schweinehunde haben. Ist Deines dabei?

Wenn es jetzt bestimmte Bedingungen gibt, gegen die Du eine Abneigung hast, warum diese dann überhaupt erfüllen? Eigentlich wäre ja die logische und so naheliegende Konsequenz, sie dann zu lassen, oder?

 

Wer geht hier mit wem Gassi?

Kannst Du so machen. Es ist ja nur so: Du willst das Ergebnis haben, wofür diese Handlungen Bedingung sind. Du willst den fitten Körper, die ordentliche Wohnung, das Wissen, die Kunden, etc. Und teilweise hast Du gar keine Wahl. Die Steuern z.B. musst Du abgeben. Sprich, andere stellen die Bedingung.
Zusätzlich weißt Du schon eine Sache, die den inneren Schweinehund auch ausmacht: sobald Du ihn mal überlistet hast und loslegst, ist es meistens gar nicht schlimm. Die unangenehmen Gefühle davor, das schlechte Gewissen, der nicht erfüllte Wunsch nach dem Ergebnis – das ist an sich viel unangenehmer, als ES einfach zu tun.

Was nun?!
Ihn zu erkennen ist der erste Schritt, um sich nicht länger von ihm an der Leine rumführen zu lassen. Denn das passiert im übertragenen Sinne, wenn Du Deine gewünschten Ergebnisse nicht produzierst, weil Du eine Abneigung gegen die Bedingungen hast. Dann gibst nicht Du an, wohin Du willst und dieser spezielle Hund folgt Dir, sondern der Hund sagt, wo es lang geht. Wenn Du ans Ziel kommen willst, ist es günstig, Du bändigst Deinen inneren Schweinehund und nimmst die Leine wieder in die Hand.

 

Wie bändigt man einen inneren Schweinehund?

Angenommen, Du würdest etwas gegen Deinen inneren Schweinehund tun wollen, ist die naheliegende Frage: wie werde ich ihn los? Hier kommt hier die schlechte Nachricht: Du wirst ihn gar nicht los (denn er ist ja “nur” in Deinem Kopf). Es wird immer so sein, dass Du bestimmte Dinge lieber tust, als andere. Und wenn Du etwas unangenehm findest, hast Du eine andere Hürde, es trotzdem zu tun, als wenn Du etwas gern tust. Ein Dilemma? Vielleicht.
Was Du jedoch beeinflussen kannst ist, wie hoch Du Dir die Hürde machst bzw. ob Du

1. die Bedingungen trotz der Hürde erfüllst. Damit bändigst Du den inneren Schweinehund und nimmst die Leine in die Hand.

Oder ob Du

2. verschiebst solange es geht und dafür die Konsequenzen in Kauf nimmst. Dann führt er Dich weiter Gassi.

 

An die Leine mit dem Hund

Ich wiederhole nochmal: an sich ist bekannt, dass es besser wird, wenn Du die Dinge hinter Dich bringst, die Du ungern machst. Dann stellt sich ja zwangsläufig eine neue Frage: Warum es dann nicht einfach tun?

Die Antwort hierauf ist nicht so einfach weil sehr individuell. Gemeinsam ist allen Antworten, dass die Konsequenzen des Vor-sich-Herschiebens irgendwie noch erträglich sein müssen. Sonst würdest Du damit aufhören. Du scheinst es Dir (noch) leisten zu können, weiter zu schieben.
Das heißt auch, dass Dir das Ergebnis nicht so wichtig ist. Wäre es Dir wirklich wichtig, würdest Du jede Bedingung dafür erfüllen. Gutes Beispiel hierfür sind frischgebackene Eltern. Sie haben keine Frage darüber, zu jeder Tages- und Nachtzeit für ihr Kind da zu sein, selbst wenn sie das den eigenen Schlaf kostet. Dem Kind kein Essen zu geben, wenn es Hunger hat, ist keine Option. Auch wenn es gerade ungelegen kommt, unangenehm oder anstrengend ist.

 

Sitz! Platz! Brav!

Wenn Du Deinen inneren Schweinehund also bändigen und an die Leine nehmen kannst, hast Du immer wieder die Wahl, ob Du das tatsächlich tun willst oder nicht.
Wenn Deine Antwort ja ist, lass Dich von mir unterstützen, diese mentale Grenze zu überschreiten. Denn selbst wenn es immer Dinge gibt, auf die Du weniger Lust hast, gibt es eine Möglichkeit, auch diese Dinge motiviert anzugehen und ich unterstütze Dich gern dabei, diese herauszufinden und für Dich zu etablieren. Mein Angebot als LifeCoach findest Du hier.

Und Du kannst vorher bereits folgende Schritte für Dich durchgehen:

  1. überlege Dir, bei welchen Bedingungen er bisher mit Dir Gassi gegangen ist, anstatt ihn an die Leine zu nehmen. Sprich: welche Bedingungen hast Du bisher gern / immer wieder /dauerhaft geschoben?
  2. überlege Dir dann, für wen oder was Du einfach so bereit bist, alle Bedingungen zu erfüllen. Sind es Deine Kinder? Ist es Dein Partner? Deine Firma? Was ist es bei Dir?
  3. dann geh die Bedingungen von Punkt 1 durch und überlegen, ob die Konsequenzen tatsächlich nichts mit dem Ergebnis aus Punkt 2 zu tun haben. Wie wäre es z.B., wenn Du für Deine Kinder vital bleiben willst und deswegen die Bedingung Sport erfüllst?

Kommst Du an Grenzen? Dann melde Dich bei mir. Im Coachinggespräch mit mir kannst Du herausfinden, warum Du entweder keine Ziele hast, für die Du bereit bist, alle Bedingungen zu erfüllen. Oder woher der große Widerstand gegen das Erfüllen von (bestimmten) Bedingungen kommt. Und glaub mir: Du bist nicht Alleine, es geht vielen so! Schreib mir einfach eine Mail und vereinbare einen Termin mit mir.

Und wenn Du Dich beim Überwinden von inneren Schweinehunden inspirieren lassen willst, klicke hier und folge mir auf Instagram. Dort habe ich Fotos von meiner 10 tägigen inneren Schweinehund-Challenge gepostet, mit der ich 2019 mal einige Themen angegangen bin, die ich nicht länger aufschieben wollte.