Stärken oder Schwächen? Oder warum der Gepard keinen Schwimmunterricht braucht
Laut einer nicht repräsentativen Umfrage, die ich im Bekanntenkreis gemacht habe, hat sich ergeben, dass einem Großteil der befragten Menschen die eigenen Schwächen im Alltag präsenter sind als die eigenen Stärken. Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Kennst Du das auch?
Meine Frage heute ist, warum ist das so und welche Konsequenzen hat das?
Und die Frage, die Du Dir am Ende des Artikels stellen kannst, lautet: wie willst Du, dass es in Zukunft sein wird? Worauf willst Du Dich ausrichten: Deine Stärken oder Schwächen? Ich empfehle Dir, wähle Deine Stärken. Und ich schreibe jetzt auch, warum ich Dir das empfehle.
Kein Schwimmunterricht für den Geparden
In der Tierwelt ist das ja so: Der Gepard, das schnellste Tier der Welt, ist kein hervorragender Schwimmer. Immerhin kann er im Gegensatz zu vielen anderen Raubkatzen schwimmen. Er verschwendet jedoch keinen Gedanken daran, dass er ja leider nicht so gut schwimmen kann, wie ein Delphin. So mit bis zu 90 km/h im Wasser und mit Springen und so. Das wäre dem Geparden herzlich egal – selbst wenn er mal einen Delphin zu sehen bekäme. Er ist ein exzellenter Läufer. Und das reicht ihm. Denn das ist seine Stärke und die macht er sich in seinem Alltag zu nutze.
Die landläufige Meinung bei uns Menschen ist, dass man sich seiner Schwächen bewusst sein muss, damit man diese trainiert und sie überwindet.
Wir bringen das schon unseren Kindern bei, wenn sie sich in der Schule um ihre schwachen Fächer kümmern müssen. Da ist die 1 in Mathe egal, solange in Englisch nur ne 4 unter der Klausur steht. Dann wird Englisch Förderunterricht bezahlt, damit auch da irgendwann mit viel Lernen ne 2 oder wenigstens eine 3 möglich ist! Mathe muss man nicht fördern, hat er/sie ja schon ne 1.
Und das zieht sich dann so durchs Leben. Im Job werden im Personalgespräch nach den positiven Rückmeldungen die Schwächen genannt und Weiterentwicklungsfelder zu diesen vereinbart. Dann wird ein Coach gebucht und der arbeitet dann mit dem Mitarbeiter an dessen Schwächen. Die Stärken werden nicht weiter berücksichtigt.
Der Kampf des Egos
JETZT IST DIE FRAGE: Warum halten wir so daran fest, dass wir unsere Schwächen verbessern müssen? Warum andererseits schenken wir unseren Stärken so wenig Beachtung und Wertschätzung?
Du könntest antworten, dass wir ja verwundbar sind, wenn wir Schwächen haben. Der Feind greift immer an der schwächsten Front an. Und wer will schon gern angegriffen und verwundet werden.
Dann frage ich zurück: um welchen Kampf geht es hier eigentlich? Und warum kümmern sich die Tiere, bei denen es ja tatsächlich ums Überleben geht, dann ausgerechnet um ihre Stärken und nicht um ihre Schwächen?
Ich gebe mir mal selber eine Antwort: Weil die Tiere effektiv und nicht emotional handeln. Sie wollen überleben. Du bist ein schneller Läufer? Dann trainiere das Laufen und sei schneller als die anderen. Dann erwischt Dich keiner. Du bist langsam aber ein guter Stratege? Dann jage so schlau, dass Dein Opfer auf Dich reinfällt.
Ich denke, der eigentliche Kampf, den wir kämpfen, ist mit unserem Ego, wenn wir in irgendeinem Bereich nicht so gut sind. Darum dieser Zwang, unsere Schwächen zu beseitigen oder zu verbergen. Nur keine Blöße geben, in die der Feind dann sein Schwert sticht. Das Schwert ist jedoch gar nicht existent, wenn Du überhaupt kein Problem damit hast, Schwächen zu haben. Wie will der andere Dich dann verletzen?
Dann ist der Kampf zu Ende und auch der Zwang, alle Schwächen zu beseitigen und so lange zu verstecken.
Ich behaupte: DAS IST DER START IN EIN RICHTIG GEILES UND ERFOLGREICHES LEBEN.
Ausrichtung auf die Stärken
Die Energie und die Zeit, die Du bisher darauf verschwendet hast, in allen Bereichen Mittelmaß zu werden, kannst Du dann dafür nutzen, Deine Stärken zu Exzellenzen auszubauen.
Stell Dir nur mal vor, Du würdest Dich in dem weiterentwickeln, was Du eh schon gern machst und in dem Du darum auch gut bist (man könnte diesen Zusammenhang übrigens auch umdrehen). Mit wie viel mehr Spaß wärst Du dann unterwegs? Und wie gut bzw. exzellent könntest Du darin werden? Motivation und Leistung im Doppelpack.
Im Spitzensport wird übrigens sehr früh gesiebt, welche Stärken Du hast und die werden trainiert. Wenn Du schnell laufen kannst, ist es ganz egal, ob Du schlecht Fußball spielst. Du trainierst Laufen.
Hast Du Lust, Dich mit Spaß und Erfolg weiterzuentwickeln? Dann fokussiere Dich auf Deine Stärken und entwickle diese weiter.
Stärkencoaching für Unternehmer (und Eltern)
Alle Unternehmer (und Eltern), aufgepasst: Wenn Du motivierte und exzellente Mitarbeiter (oder bei den Eltern: Kinder) willst, fördere sie in ihren Stärken. In etwas richtig gut zu sein, ist für uns Menschen einfach toll. Und wenn Du ein Umfeld schaffst, in dem es eine Stärke ist, Schwächen zu haben, wirst Du eher erfahren, wer wo seine Stärken und seine Schwächen hat und Du kannst Dein Team optimal aufstellen. Die
Folge ist dann: Mehr Motivation, weniger Burnout, mehr Produktivität, weniger Grabenkämpfe.
Alleine die Stärken zu kennen, heißt jedoch noch nicht, dass Du sie optimal für Dich einsetzt. Du kannst Deine Effizienz durch das gekonnte Entwickeln und Einsetzen Deiner Stärken massiv steigern (und dabei auch gleich Deine Lebensqualität). Das gilt auch für die Effizienz und Lebensqualität Deiner Mitarbeiter. Es lohnt sich also!
Ich biete Stärkencoaching nach dem Clifton Strengths Test und nach den von Gallup identifizierten Stärken und Talentthemen an.
Nimm gern Kontakt zu mir auf und erfahre mehr darüber.
Und so am Rande: Das Stärkencoaching ist übrigens auch Bestandteil meines NEXT LEVEL TRAININGS, einem 12 Wochen Training für Erfolg UND Lebensqualität.
Viel Spaß beim Erkennen und Ausbauen Deiner Stärken
Holger